Nächste Blutspende
22.11.2024
Vaihingen/Enz, Stadthalle
14:30-19:30 Uhr, weitere
Die Schließung war schon geplant, dann kam die Flüchtlingswelle
In Kirchheim unter Teck unterhält der DRK-Landesverband ein Zentrallager mit Massenvorhaltungen zur Betreuung und längerfristigen Unterbringung von 1500 Menschen. Seit kurzem sind dort auch ein Infektions-KTW und eine rollende Arztpraxis, eine sog. mobile medizinische Versorgungseinheit (MMVE), stationiert. Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Ortsvereine Ludwigsburg und Besigheim hatten die Vaihinger DRKler nun die Gelegenheit, dieses Zentrallager zu besichtigen.
Das DRK-Zentrallager, so berichtet Ron Wüst, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter in Esslingen, hält all das Material vor, was in den örtlichen Bereitschaften nicht verfügbar ist. Dazu gehört neben Material zur Unterbringung von Betroffenen, wie Hygieneartikeln und feste Zelte, auch Technik zur Stromerzeugung und Lichtanlagen. Die verfügbare Trinkwasseraufbereitungsanlage kann in großen Mengen Wasser so aufbereiten, dass es sogar in der Wundversorgung eingesetzt werden kann. Alle Helferinnen und Helfer sind sehr gut ausgebildet und verfügen auch über Qualifikationen, die auch das Personal im Auslandseinsatz hat. Sie werden aus Interessierten aus den Bereitschaften in Baden-Württemberg gewonnen. Mit seiner Ausrüstung kann die Unterstützungseinheit des Landesverbandes im Bedarfsfall vor Ort Massenmaterial zur Verfügung stellen und die örtliche Vorhaltung stärken. Bewusst wurde auf den Bereich Sanität verzichtet, da dieser Bereich durch die lokalen Einsatzeinheiten gut aufgestellt ist. Eine große Herausforderung der nahen Vergangenheit waren die Flüchtlingsströme die nach Deutschland kamen. Dort wurde das DRK-Zentrallager zum Umschlagplatz für viele Tonnen Material die täglich in vielen Sattelschleppern angeliefert wurden. Dabei war die Schließung bereits angedacht, der Bedarf zeigte sich jedoch nun mehr als deutlich.
Aktuell ist die Unterstützungseinheit wieder gefordert. Die nagelneue rollende Arztpraxis auf einem Sattelauflieger war bis kurz vor dem Besuch in der Quarantäne von Germersheim im Einsatz. In vier Räumen steht dort alles zur Verfügung, was auch in einer Hausarztpraxis vorgehalten wird. Dabei kann die Einheit für sieben Tage absolut autark agieren und verfügt neben einer leistungsstarken Klimaanlage zu diesem Zweck über eine Wasseraufbereitung und eine eigene Stromerzeugung. Ein geländegängiger Infektions-KTW wird 24/7 vorgehalten um Patienten mit hochinfektiösen Erkrankungen zu transportieren. Dieses Duo wird vom DRK insgesamt viermal in Deutschland vorgehalten.
Die Vaihinger Helferinnen und Helfer konnten an diesem Tag einen sehr spannenden Einblick in einen Bereich der DRK-Arbeit gewinnen, der im Alltag wenig präsent ist, im Bedarfsfall jedoch von enormer Bedeutung. Gerade während der Flüchtlingskrise zeigte die Unterstützungseinheit, was sie leisten kann.