Realitätsnahe Übung des Jugendrotkreuzes

Im Rahmen der Gruppenstunde des Jugendrotkreuzes Vaihingen stand am Montag eine Übung auf dem Plan. Während eines angenommenen Sanitätsdienstes wird das Team unseres Jugendrotkreuzes zu einem vermeintlichen Verkehrsunfall gerufen. Ein PKW ist aus unklarer Ursache von der Straße abgekommen, so die Meldung. Beim Eintreffen an der Bushaltestelle am Stromberg-Gymnasium fanden die jungen Sanitäter ein Fahrzeug vor unter dem ein Mann lag. Zwei Personen saßen noch im Fahrzeug. Mehrere Autofahrer, darunter auch ein Arzt, hatten während der Vorbereitungen bereits angehalten um den vermeintlichen Verletzten unserer Übung zu helfen.

Die Unfallstelle war davor von Kollegen der Notfalldarstellungsgruppe des DRK und der Bereitschaft Vaihingen realitätsnah mit Kunstblut vorbereitet. Die anscheinende Notfallsituation veranlasste sogar einige vorbeikommende Autofahrer, nach dem Rechten zu schauen. Es war für uns erfreulich zu beobachten, dass es trotz der Tendenzen zum Gaffen Menschen gibt, die alles richtig machen und bereit sind, in Notlagen zu helfen.

Ein erster Überblick über die gegebene Lage ergab, dass offenbar ein Auto auf den Gehweg geraten war und dort einen Fußgänger erfasst hat. Der Beifahrer, der nicht angeschnallt war, wurde gegen das Armaturenbrett geschleudert und war bewusstlos. Die Fahrerin hat Verletzungen durch den Airbag erlitten. Um die Unfallstelle ordentlich abzusichern wurde ein Warndreieck aufgestellt und das Einsatzfahrzeug mit Blaulicht hinter der Unfallstelle abgestellt. Zügig wurde ein Notruf abgesetzt.

Die JRKler teilten sich rasch auf, um in Zweierteams den schwerverletzten Fußgänger und den bewusstlosen Beifahrer zu versorgen. Die sichtlich verwirrte und aufgeregte Unfallverursacherin wurde zügig vom Geschehen weggebracht und intensiv betreut. Nachdem der bewusstlose Beifahrer aus dem Fahrzeug gerettet werden konnte, erfolgte die Atemkontrolle und der Patient wurde in die stabile Seitenlage gebracht. Seine Verletzungen an den Augen wurden versorgt.

Bestens versorgt wurde auch der Fußgänger, der schwere Verletzungen am Becken und an der Wirbelsäule erlitten hat. Auch seine Platzwunde und die Schürfwunden konnten rasch verbunden werden. Eine plötzlich eintretende Bewusstlosigkeit erforderte dann rasches Handeln. Nachdem der fiktive Rettungsdienst eingetroffen war, wurde der Verletzte fachgerecht unter Anleitung von Mitgliedern der Bereitschaft gerettet.

Auch wenn die sommerlichen Temperaturen allen Beteiligten sichtlich zu schaffen machten, waren die jungen Rotkreuzler mit großem Engagement bei der Versorgung zu Gange, sodass allen Patienten schnell und fachgerecht geholfen werden konnten. In der anschließenden Nachbesprechung wurde der Ablauf noch einmal besprochen. Ein gemeinsames Eis bildete passenden zum Wetter den kühlenden Abschluss.

Wir möchten jeden ermutigen im Notfall nicht wegzusehen, sondern aktiv zu werden und Verletzten zu helfen, statt einfach weiterzufahren. Machen Sie es wie unsere JRK-Mitglieder! Erste Hilfe kann jeder lernen und so Leben retten.