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Nächste Blutspende

19.04.2024
Kleinglattbach, Halle im See

14:30-19:30 Uhr, weitere

Nächste Erste-Hilfe-Ausbildung

Derzeit keine Kurse in Planung.

Schulsanitäter perfektionieren ihr Können

Bereits zum zweiten Mal konnten wir für die Schulsanitäter des Friedrich-Abel-Gymnasiums (FAG) an den Projekttagen ein Angebot machen. Felix Köhler, Ausbilder für Erste Hilfe und Betreuer der Schulsanitätsdienste, hatte zusammen mit weiteren Helfern der Bereitschaft für die Schülerinnen und Schüler ein abwechslungsreiches und zugleich herausforderndes Programm zusammengestellt.

Zwei Schulsanitäter versorgen eine stark blutende Wunde

Am ersten Tag galt es, einige grundlegende Fertigkeiten zu trainieren und zu festigen. Sieben Sanitäterinnen und Sanitäter mussten für genau 60 Minuten eine Reanimation mit Beatmung ohne Unterbrechung in Gang halten. Dabei konnten sie so oft sie wollten durchwechseln, mussten jedoch eine permanente Druckmassage sicherstellen. Dazu galt es klare Absprachen zwischen den Helfern zu treffen, dass jeder Helfer zur richtigen Zeit weiß, was er tun muss. In einer zweiten Übung lag der Focus auf dem Erheben von Puls, Blutdruck und Atemfrequenz. Wie verändern sich die Werte unter Belastung? Welche Unterschiede gibt es im Sitzen, Stehen oder liegen und wie lange benötigen die Werte nachher wieder um sich zu normalisieren? Um keine Verletzungen zu übersehen, ist es nötig, schwerverletzte Personen genau zu untersuchen. Dies geschieht mit dem sogenannten Bodycheck, die letzte Übung des Tages. Das Gelernte galt es dann am nächsten Tag anzuwenden. Unser Team hatte verschiedenste Notfallsituationen vorbereitet und die Verletzungen und Erkrankungen realistätsnah dargestellt. Drei Mitglieder unseres Jugendrotkreuzes, ebenfalls Schulsanitäterinnen am FAG, unterstützten als Schminker und Patientdarsteller. Ob Sturz von der Treppe, Übelkeit und Erbrechen, Angst bei vergessenen Hausaufgaben, Kreislaufprobleme. Die Mitglieder des Schulsanitätsdienstes hatten zahlreiche größere und kleinere Notfälle auf dem ganzen Schulgelände zu versorgen. Dabei zogen sie nicht selten die Aufmerksamkeit von Lehrern und Mitschülern auf sich: „Oh Gott, ist das echt oder eine Übung?“ „Iiiigitt, da schaut ja der Knochen raus!“ Abwechslung dann am dritten und letzten Tag. Die jungen Sanitäterinnen und Sanitäter besuchten uns in unserer Unterkunft. Hier warteten noch einige besondere Aufgaben. Eine Motorradfahrerin war schwer gestürzt und musste erstversorgt werden. Sie war ansprechbar, klagte jedoch über Schmerzen im Rücken und war desorientiert. Der komplette Ablauf der Versorgung vom Auffinden über den Notruf bis zur Versorgung durch den Rettungsdienst wurde durchgespielt. 10 Minuten nach dem Notruf traf der alarmierte Rettungsdienst ein, es erfolgte eine kurze Übergabe und dann konnten sie zuschauen und mithelfen, wie die weitere Versorgung und Rettung erfolgte. Unser Kollege Konstantin Frank, selbst im Rettungsdienst tätig, gab einen Überblick, was hinter den Kulissen des Notrufs passiert, welche Fahrzeuge im Rettungsdienst zum Einsatz kommen und wie das Personal dort ausgebildet ist. Den Abschluss der drei Tage bildeten zwei besondere Situationen, die wir dem Schulsanitätsdienst nie wünschen. Im Chemieunfall war ein Reagenzglas mit Brom geplatzt und Dämpfe traten aus. Insgesamt mussten drei Schüler mit Augen- und Atemwegsreizungen, ein gestützter Schüler und die Lehrerin versorgt werden, die Glasscherben in den Armen und eine Risswunde im Gesicht erlitten hatte. Im zweiten Szenario galt es, sich mit den Konsequenzen einer Schlägerei auseinanderzusetzen. Auch hier hatten die Sanis stets den Überblick. Die Projekttage hatten es ermöglicht, Situationen und Notfälle in einem Maß zu üben, die für eine normale 90-minütigen Fortbildung zu aufwändig gewesen sind. Dabei zeigten die Schulsanis, dass man sich im Notfall auf sie verlassen kann. Mit viel Engagement und Begeisterung stellten sie auch beim Projektfest am Dienstagnachmittag ihr Können unter Beweis und brachten Eltern, Lehrern und Mitschüler das Thema Erste Hilfe näher.

30. Juli 2017 01:34 Uhr. Alter: 7 Jahre